Wie gefährlich ist Online Casino?

Wenn man das Wort Glücksspiel hört, denkt man immer auch sofort an Spielsucht. Denn bereits seit vielen Jahrzehnten ist es für Anbieter von Glücksspielen verpflichtend, darauf hinzuweisen, dass Glücksspielen ein Suchtpotenzial innewohnt. In diesem Artikel werden wir bei Casinozauber erörtern, welche Risiken es beim Casinospiel gibt und welche Gegenmaßnahmen Online Casinos durchführen. Und ganz generell die Frage erörtern: wie gefährlich ist Online Casino?

Irrationales Verhalten beim Glücksspiel

Grundsätzlich ist jedes Glückspiel irrational. Denn stets weiß man, dass man als Spieler im statistischen Nachteil ist. Das Casino oder „die Bank“ verfügt nämlich grundsätzlich über den Hausvorteil. Soll heißen: Alle Spiele haben einen kleinen Vorteil zugunsten des Casinos eingebaut. Demnach ist es also immer irrational, wenn man an einem Glücksspiel teilnimmt.

Doch die Glücksspiele, die in Casinos veranstaltet werden, sind im Vergleich zum klassischen Lotto noch geradezu großzügig, was die Gewinnchancen und Ausschüttungsquoten angeht. Beim klassischen Lotto 6 aus 49 gehen Woche für Woche 98% der Teilnehmer mit einem Totalverlust aus dem Spiel (Petry, J. (2003) – Glücksspielsucht: Entstehung, Diagnostik und Behandlung. Hogrefe Verlag).

Grund hierfür ist die grundsätzlich sehr niedrige Chance in einer der ersten Gewinnklassen zu landen. Denn diese beträgt beim Lotto lediglich 1 zu 14 Millionen. Darüber hinaus kommt noch eine sehr bescheidene Auszahlungsquote von lediglich 50%. (Tolkemitt (2002) – Tolkemitt, T.). Die deutsche Glücksspielindustrie. Eine wirtschaftswissenschaftliche Analyse mit rechtspolitischen Schlussfolgerungen. Frankfurt a. M.: Lang). 

Das bedeutet, dass nur rund die Hälfte der Spieleinsätze in Form von Gewinnen wieder an die Spieler ausgezahlt werden.

Glücksspiele sollten in erster Linie der Unterhaltung dienen. Daher kann man unter diesem Gesichtspunkt mit dem Hausvorteil leben. Trotzdem lassen sich manche Spieler dazu hinreißen, immer höhere Einsätze zu tätigen. Dies diet meistens dem Versuch, nicht ohne Gewinn aus dem Casino zu gehen. Aber woher kommt dieses Verhalten? Die Antwort hierauf hängt mit der menschlichen Psyche zusammen und verbirgt sich hinter einer Vermeidung von Verlusten – kurz: Verlustaversion.

Glückspiele und Verlustaversion

Glücksspiele funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip. Man setzt einen Betrag, den man im Verlustfall verliert und im Gewinnfall vervielfacht. Dieses recht einfache Wirkprinzip hat es aber in sich. Denn durch den Gewinn von Geldbeträgen werden im Körper Glückshormone ausgeschüttet (Mörsen et all, 2011 – SUCHT (2011), 57, pp. 259-273. https://doi.org/10.1024/0939-5911.a000121. © 2011 Hogrefe AG.).

Allein dies sorgt bereits für einen gewissen Suchtfaktor. Nun kommt beim Glücksspiel aber auch erschwerend hinzu, dass im Verlustfall eine starke Enttäuschung eintritt. Interessanterweise haben Studien herausgefunden, dass der Verlust eines Geldbetrages beim Glücksspiel ein deutlich schlimmeres Gefühl hervorruft, als der Gewinn derselben Summe ein positives Gefühl erzeugt (Schläpfer, Fichter, 2018 – Finanzpsychologie. In: Fichter C. (eds) Wirtschaftspsychologie für Bachelor. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. Quelle: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-54944-5_10).

Das bedeutet, wenn Ihre Stimmung grundsätzlich auf 100% ist und Sie 50€ beim Glücksspiel gewinnen, so kann es sein, dass Ihre Stimmung dadurch auf 150% gelangt. Verlieren Sie jedoch diese 50€, so sinkt Ihre Stimmung nicht etwa um die gleichen 50%. Sondern um die vollen 100%. Soll heißen: Normaler Zustand = 100% Wohlbefinden. Gewinn = 150% Wohlbefinden/ Freude. Verlust = 0% Freude/ Wohlbefinden. Dieses Phänomen wir als Verlust-Aversion bezeichnet. Also die Ablehnung oder Abneigung (von lateinisch aversatio = Abneigung) von Verlusten (Romanczuk-Seiferth, 2015 -Romanczuk-Seiferth, N. (2015). Pathologisches Glücksspiel: Therapieimplikationen einer neurobiologischen Perspektive. Suchttherapie, 16(S 01), S_02_02).

Gerade diese Mischung aus einem positiven Gefühl, das man gerne häufig wiederhaben möchte. Und auf der anderen Seite einem furchtbar schlechtem Gefühl, wenn man verliert, erzeugt den Suchtfaktor und die Problematik. Genauso wie bei praktisch allen anderen Süchten entsteht auch die Spielsucht nicht über Nacht. Es ist vielmehr ein schleichender Prozess. Dieser gliedert sich normalerweise in drei unterschiedliche Stufen.

Werfen wir im Folgenden einen Blick auf die einzelnen Stufen:

Das Anfangsstadium

Die erste Phase eine Glücksspielsucht wird häufig auch als die Gewinnphase bezeichnet. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst positive und häufig auch bis zur Euphorie reichende Erfahrungen mit Glücksspielen gemacht werden können. Man betrachtet sich selbst als Glückspilz oder führt die eigenen Erfolge auf eine bestimmte Strategie zurück. Hierdurch beginnt man damit, eine Leidenschaft für das Glücksspiel zu entwickeln. Verliert man Geld, so hört man nicht etwa auf mit dem Spielen, sondern spielt weiter, um die Verluste durch Gewinne auszugleichen.

Überschreiten Sie also häufig ihr eigentlich gesetztes Budget für das Glücksspiel, und versuchen Verluste und die dadurch entstandenen negativen Emotionen durch erneute Einzahlungen und weiteres Spielern auszugleichen, so sollten Sie bereits vorsichtig sein.

Die Verlustphase

Die Verlustphase definiert sich durch Gewöhnung. Spieler, die sich in dieser Phase befinden, verbringen mehr und mehr Zeit damit, zu spielen. Sowohl Einsätze, als auch die Risikobereitschaft nehmen zu. Daraus folgt natürlich auch ein höheres Risiko für Verluste, die früher oder später natürlich auch eintreten. Genauso wie im ersten Stadium versucht auch hier der Spieler die durch die Verlustaversion entstandenen negativen Emotionen durch weiteres spielen auszugleichen.

Das Leben beginnt sich am Glücksspiel auszurichten. Man knüpft Kontakte mit anderen Spielern und sieht die Welt des Glücksspiels oder die Zeit am Automaten als eine Möglichkeit, der realen Welt zu entfliehen. Freundschaften Familienkontakte, die man vorher noch Regen gepflegt hat, werden immer mehr vernachlässigt. Die Leistung im normalen Job und Leben nehmen dabei ebenso immer mehr ab. Die Gedanken beginnen damit, sich um das Glücksspiel zu drehen.

Da das Glücksspiel als eine alternative Welt und Ausfluchtsmöglichkeit wahrgenommen wird, tauchen viele Spieler aufgrund der durch eben jenes Glücksspiel verursachten Probleme, noch weiter in das Glücksspiel ein. Nach außen hin werden Verluste und durch die Glücksspiele sucht entstehende Probleme bagatellisiert und heruntergeredet. Noch aber hat der Spielerkontrolle über sein Spiel, wenn er sich eingesteht, dass er sich in der Gewöhnungsphase befindet und im Begriff ist ein echtes Problem mit der Spielsucht zu entwickeln.

Bemerken Sie, dass sich Ihre Gedanken zunehmend um Glücksspiele kreisen? Dass Ihre Einsätze höher geworden sind? Und Sie auch bei höheren Verlusten nicht aufhören möchten, bevor Sie nicht zumindest wieder auf Null rauskommen? Reden Sie sich selbst ein, dass es kein Problem für Sie darstellt, auch mal wochenlang mit dem Spielen aufzuhören. Und tun dies unter Umständen auch. Nur um dann, direkt nach Ablauf dieser Frist wieder mit dem Spielen zu beginnen? Dann wäre es angebracht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Mit einer Therapie kann die nächste und schlimmste Stufe noch erfolgreich verhindert werden.

Die Suchtphase

In der dritten und letzten Phase der Glücksspielsucht hat der Spieler die Kontrolle über sein Spiel bereits vollständig verloren. Sämtliches Geld, das zur Verfügung gestellt wird, wird verspielt. Glücksspiel wird zum alles beherrschenden Gedanken und das Leben des Spielsüchtigen dreht sich ausschließlich darum.

Um weiter zu spielen und die Scham der eigenen Sucht zu verbergen werden Familie, Freunde und Bekannte im Hinblick auf das Spielverhalten des Spielsüchtigen getäuscht und belogen. Spieler, die sich in der Suchtphase befinden, haben keine Möglichkeit mehr, ihr Spiel zu unterbrechen. Auch dann nicht, wenn es sich um eine kurze Unterbrechung von einigen Wochen handelt.

Die Spielsüchtigen befinden sich dabei in einem Teufelskreis. Einerseits sind sie sich darüber im klaren, dass ihr Spielen problematisch geworden ist. Und andererseits sind sie süchtig nach dem Glücksspiel. So entstehen Schuldgefühle, Schuldzuweisungen von außen und ein Gefühl der Hilflosigkeit. Durch das Vernachlässigen der anderen Lebensbereiche stehen Glücksspielsüchtigen häufig auch nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung, die sie gerne hätten. Und so wird zur Befriedigung der Glücksspielsucht auch auf geliehenes und zweckentfremdetes (bis hin zu gestohlenem) Geld verwendet.

Spieler, die sich in dieser Phase der Spielsucht befinden, kämpfen häufig mit Selbstmordgedanken und benötigen dringend Hilfe von außen. Das Spiel hat in dieser Phase nichts mehr mit Euphorie oder Glücksgefühlen zu tun, sondern ist zur Last und Bürde geworden (Sucht Hamburg, 2019 – Automatisch Verloren, Sucht Hamburg – Quelle: https://www.automatisch-verloren.de/de/gluecksspielsucht/verlauf-einer-spielsucht.html).

Wir jeder im Online Casino süchtig?

Natürlich wird nicht jeder süchtig (Usner, 2008 – Zur Ökonomie des Glücksspiels und der Spielsuchtbekämpfung. Diplomarbeit, University of Vienna. Fakultät für Wirtschaftswissenschaften; https://othes.univie.ac.at/568/1/03-12-2008_0052708.pdf). Weder in Land-basierten Casinos, noch in Online Casinos.

  • Trotzdem tragen Online Casinos ein besonderes Risiko in sich. Zunächst spielt man in einem Online Casino ohne soziale Kontrolle. Das heißt, es gibt keine Croupiers oder Ehepartner, die sich darüber beschweren, wenn das Spielen Überhand nimmt.
  • Dann steht ein online Kasino natürlich rund um die Uhr zur Verfügung.
  • Gleichzeitig entfällt bei einem online Kasino auch die an und Abreise, da man es jederzeit von jedem Zimmer innerhalb der eigenen Wohnung betreten kann.

Jedoch muss an dieser Stelle auch erwähnt werden, dass lizensierte und seriöse online Casinos, eine Verpflichtung haben, dafür zu sorgen, problematisches Glücksspiel zu entdecken.

Zum einen wird dies durch die staatlichen Behörden so vorgeschrieben. Zum anderen ist es aber auch für Online Casinos lohnenswerter, wenn die Spieler nicht glücksspielsüchtig werden. Schließlich verdient man mehr mit einem Spieler, der über viele Jahrzehnte im Casino spielt, als mit einem, der innerhalb von kurzer Zeit viel Geld auf den Kopf haut und anschließend durch eine Therapie nie wieder spielen wird.

Online Casinos überprüfen daher regelmäßig das Spielverhalten von Spielern. Sollte dabei auffallen, dass Spieler immer mehr in die oben aufgeführten, problematischen Verhaltensmuster fallen, kontaktieren diese die Spieler und bieten Hilfe an.

Zudem bieten viele online Casinos auch die Möglichkeit, sich freiwillig selbst zu sperren. Dies kann dann weder in einem vordefinierten Zeitrahmen erfolgen oder auch komplett. Problematisch ist hingegen, dass man sich natürlich jederzeit einem anderen online Kasino anmelden kann, wenn man sich doch anders entschließt. Ein zentrales Sperrregister, wie das bei landbasierten Spielbanken existiert, gibt es für online Casinos derzeit noch nicht.

Hinzu kommt, dass online Casinos auch regelmäßig Warnmitteilungen einblenden, die ein Spieler darüber informieren, wie lange er bereits online Kasino gespielt hat.

All diese Möglichkeiten, können zumindest das Risiko, unbeabsichtigt in eine Spielsucht zu verfallen, abmildern. Genauso wie bei jedem anderen Suchtmittel auch, wird natürlich nicht jeder vom Glücksspiel abhängig. Der Großteil aller Spieler, hat sein Spiel sehr gut unter Kontrolle und steht nicht in Gefahr, abhängig zu werden. Umso wichtiger ist es jedoch, dass diejenigen, die Pläne haben, rechtzeitig kompetente Hilfe gelangen. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, so erhalten Sie auf dieser Webseite schnelle Hilfe.

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